Lateinolympiade
Inwieweit ein Wettbewerb „schön“ sein kann, wird wohl am besten am Beispiel der diesjährigen Lateinolympiade erläutert. Als Leonie Bankl (8a), Maximilian Palmetshofer (8b), Julia Aistleitner (8b) und ich am 17.03.22 bei den Redoutensälen eintrafen, wurden wir von der Atmosphäre des Prüfungsraumes gänzlich eingenommen: Tische mit eleganten weißen Tischdecken, Kronleuchter, wandhohe Spiegel und lindgrüne Vorhänge erwarteten uns dort. Auch als wir um 9:30 Uhr in Cicero’s Gedankenwelt eintauchen durften, hielt sich die Nervosität in Grenzen. Leonie meinte sogar: „Den Text zu übersetzen, hat mir tatsächlich Freude bereitet“. Ein anderer Teilnehmer bezeichnete es als „befriedigende Herausforderung“. Spätestens beim hervorragenden Essen in der Landesküche waren sich schließlich alle einig, dass es sich gelohnt hatte, an der Olympiade teilzunehmen. Obwohl wir der Siegerehrung nicht besonders erwartungsvoll entgegenblickten, konnten wir den fünften, dritten und zweiten Platz für die Kreuzschwesternschule sichern.
Der festliche Rahmen wurde auch bei den Reden der Ehrengäste deutlich, in denen beispielsweise ein Professor der Universität Salzburg die Bedeutsamkeit der lateinischen Sprache für moderne Wissenschaften betonte. Ganz nach dem Motto „Lingua Latina vivida est“ sprach auch der jahrtausendalte Übersetzungstext von Cicero, der von uns bearbeitet worden war, ein Thema der Gegenwart an: des Krieges Ungerechtigkeit und des Mächtigen Doppelzüngigkeit. Gerade vor diesem Hintergrund erlangte die lateinische Europahymne neue Relevanz, und voller Hoffnung sangen wir zum Abschluss jene Worte, die heute umso wichtiger sind: „Est Europa nunc unita“.
Alexandra Antonic 8AG